Autoimmunerkrankungen
Als Autoimmunerkrankung wird eine Zerstörung von körpereigenen Organen und Strukturen durch das eigene Immunsystem des betroffenen Menschen bezeichnet. Diese Erkrankung kann zu schweren Entzündungszuständen führen, in deren Folge die betroffenen Organe dauerhafte Schäden davon tragen. Grund dafür ist eine fehlerhafte MHC-Erkennung bei den T-Zellen des Immunsystems. Mit Hilfe der T-Zellen wehrt der Körper normalerweise Angriffe durch Mikroorganismen, wie Viren und Bakterien, ab. Zum Schutz der körpereigenen Zellen vor den T-Zellen, trägt jede ein sogenanntes MHC-Molekül, über welches T-Zelle die körpereigene Zelle im Normalfall identifizieren kann. Bei Menschen mit dieser Erkrankung funktioniert der Schutz aus bisher relativ unbekannten Gründen plötzlich nicht mehr. Die T-Zellen reagieren nicht mehr auf das MHC-Molekül und greifen auch die Zellen des eigenen Körpers an. Eine Behandlung der Bakterien kann nur symptomatisch erfolgen, eine Heilung derzeit nicht möglich. Je nach dem, welche Organe und Strukturen angegriffen werden, führt die Behandlung der entsprechende Facharzt, wie der Neurologe und der Dermatologe, durch. Verwendet werden hierbei hauptsächlich Immunsuppressivas, wie Natalizumab, die auch bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose eingesetzt werden. Es gibt aber auch schon Therapieansätze mit der Behandlung durch bestimmte Parasiten, die unter ärztlicher Kontrolle verabreicht werden. Man erforscht derzeit auch den vermuteten Zusammenhang von Multiple Sklerose und rheumatischen Erkrankungen mit der Autoimmunerkrankung. |