Eine Pilzinfektion der Scheide sowie eine Infektion der äußeren Geschlechtsorgane gehört zu den häufigsten genitalen Infektionen. Normalerweise herrscht in der Scheide ein natürliches, leicht saures Milieu vor. Dieses bietet mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5 einen natürlichen Schutz gegen krankheitserregende Keime. Das leicht saure Milieu wird durch die Döderlein-Bakterien oder auch Döderlein Stäbchen genannt, normalerweise aufrecht gehalten. Die Milchsäurebakterien wurden nach dem deutschen Arzt Alfred Döderlein (1860-1941) benannt. Wird jedoch das biologische Gleichgewicht im Vaginalbereich gestört, können sich bereits vorhandene oder von außen in die Scheide eindringende Keime zahlreich vermehren. Sind diese nur in geringer Menge vorhanden, richten die Mikroorganismen keinen Schaden an. Treten sie jedoch vermehrt auf, können sie Beschwerden hervorrufen. Da das Scheidenmilieu der Frau erheblich vom hormonellen Zustand bestimmt wird, ändert sich dieses einerseits innerhalb eines Monatszyklus und andererseits auch im Laufe des Lebens der Frau. So gibt es also deutliche Unterschiede im Scheidenmilieu bei einem Mädchen vor der Pubertät, bei geschlechtsreifen Frauen sowie bei Frauen während und nach dem Klimakterium. Aber nicht nur hormonelle Veränderungen können den normalen Mechanismus stören. Umwelteinflüsse, Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder auch die Einnahme von Antibiotika kann das Milieu in der Scheide beeinflussen, so dass es zu Infektionen kommen kann. |