Verlauf Windpocken
Bis zum Auftreten der ersten Symptome nach einer Infektion vergehen etwa 14 Tage. Danach heilen Windpocken in der Regel ohne weitere Komplikationen nach etwa 7 bis 10 Tagen ab und hinterlassen eine lebenslange Immunität. Bei etwa 20 % der Erkrankten wandern die Viren nach der Heilung entlang der Nervenzellen in die sogenannten Spinalganglien und verbleiben dort für eine unbestimmte Zeit. Aus diesen können sie dann, z. B. nach vorausgegangenen Stresssituationen als Auslöser, im späteren Erwachsenenalter, meistens ab einem Alter von 50 Jahren, wieder austreten und dann eine Gürtelrose hervorrufen. In diesem Stadium können die Betroffenen dann wieder die Windpocken übertragen. Die Übertragung der Gürtelrose durch ein Kind mit Windpocken ist dagegen nicht möglich. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen. Dazu zählen vor allem bakterielle Entzündungen, wenn die Bläschen aufgekratzt wurden und sich so infizieren konnten. Auch Lungen-, Leber und Hirnhautentzündungen sind als seltene Komplikationen der Windpocken bekannt. Eine weitere seltene, dann aber oft tödlich verlaufende Komplikation betrifft die Blutgefäße. Diese können sich bei einer bestehenden Windpocken Infektion verengen und dadurch zu Schlaganfällen führen. Man geht von etwa 30 Todesfällen pro Jahr in Deutschland aus. Besonders Schwangere, die niemals die Windpocken gehabt haben oder nie geimpft wurden, müssen sich vor einer Ansteckung mit Windpocken schützen, da es zu erheblichen Schäden des ungeborenen Kindes kommen kann. Von einer Fehlgeburt bis hin zu Schäden am Hirn, Rückenmark oder Missbildungen des Skelettes können die Schäden reichen, die zu erheblichen Beeinträchtigungen des Kindes führen können. Darüber hinaus kann eine Infektion, wenn sie zwischen sieben Tagen vor und drei Tagen nach einer Entbindung stattfindet, auch für die Mutter einen tödlichen Ausgang nehmen. |