Die Symptome von Zwangsstörungen sind in der Regel
vielfältiger Natur. Sie reichen von Zwangsgedanken über
Zwangsimpulsen bis hin zu Zwangshandlungen. Allen gemeinsam ist die
Tatsache, dass der Betroffene diese zwar als unsinnig erkennt, sich
aber nicht dagegen wehren kann. Zwangsgedanken können sich als
immer wiederkehrende Gedanken an bestimmte, meist negative
Ereignisse, z. B. Tod eines Nahestehenden oder ausgeprägte
Selbstzweifel, äußern. Sie könne sich aber auch als
Vorstellungen, z. B. sexueller Natur, äußern. Das Spektrum
ist hier breit angelegt und umfasst auch so triviale Gedanken wie die
wahrscheinlich weitverbreitete Furcht, wenn man auf Reisen ist, zu
Hause das Licht oder die Herdplatte angelassen zu haben. Zwangsimpulse sind drängende Impulse für sozial meist
nicht akzeptables Verhalten, z. B. Aggressionen gegenüber
anderen Menschen oder Sachen, die bis hin zu Tötungsimpulsen in
Bezug auf Tiere oder sogar Menschen reichen können. Sie können
aber auch gegen den Betroffenen selbst gerichtet sein, z. B. der
Impuls von einer Brücke zu springen. Zwangshandlungen sind die
aktivste und nach außen gerichtete Form der Zwangsstörungen.
Sie äußern sich überwiegend durch zwanghafte
Kontrolltätigkeiten, z. B. ob die Haustür abgeschlossen ist
oder eines exzessiven Waschzwanges. Auch der Zählzwang oder der
Zwang, bestimmte Ausdrücke oder Melodien ständig zu
wiederholen, gehören dazu. Alle diese Zwänge gehen mit
einer zunehmenden Anspannung bis hin zu Angstzuständen einher,
da der Betroffene die Unsinnigkeit seines Tun erkennt und versucht
sich dagegen zu wehren, was ihm aber nicht gelingt. |