Schmerz
Dabei ist zu beachten, dass der akute Schmerz eine vom Körper gewollte Schutzreaktion ist, beispielsweise bei einer Verletzung, die signalisieren soll, dass etwas nicht in Ordnung ist und der Aufmerksamkeit bedarf. Die Ursache ist klar erkennbar und kann gezielt therapiert werden.
Schwierig wird es bei chronischen Schmerzen, da die Schmerzforschung noch nicht in der Lage ist, die Ursachen sicher zu diagnostizieren, um eine gezielte Behandlung ansetzen zu können. Es ist bewiesen, dass die Nerven eine Art Schmerzgedächtnis haben und auch ohne vorhandene Reize einen Impuls an das Gehirn senden. Halten die Schmerzsymptome länger als sechs Monate an, ist von einem chronischen Schmerz zu sprechen. Schuld daran sind Enzyme wie Cyclooxygenase, die Prostaglandin bildend, entzündungsfördernd sind, oder auch Bradykinin, welches als Botenstoff Schmerzen auslösen, deren Stärke aber von dem Grad der Verletzung abhängt.
Noch Schwieriger wird es beispielsweise bei einer Migräne. Hier ist nachgewiesen, dass die Großhirnrinde, also der Kortex, bis zu zwanzig Prozent anschwillt. Allerdings ist nicht erforscht, ob das Anschwellen der Auslöser oder die Folge einer Migräneattacke ist. Bis heute ist man medizinisch nicht in der Lage, diesen Schmerz vollständig abzuschalten.
Da bei unkontrollierter privater Behandlung von Schmerzen eine Medikamentenabhängigkeit droht, sollte man bei den ersten Anzeichen von chronischen Schmerzen einen Arzt aufsuchen und sich therapieren lassen.