Zytostatika
Die Anitproliferative (wachstumshemmende) Wirkung des Kampfgases Schwefel-Lost (Senfgas) wurde erstmals im Laufe des Ersten Weltkrieges beobachtet. Stickstoff-Lost (Mechlorethamin) ist weniger giftig und kam 1942 als erstes Zytostatikum zum Einsatz.
Aufgrund der wesentlich schnelleren Teilung von Tumorzellen kann eine teilweise selektive Wirkung der Zytostatika herbeigeführt werden, um die Teilung der Zielzelle zu bremsen, stören oder komplett auszuschalten. Die die verschiedenen Tumorarten unterschiedlich auf die Zytostatika reagieren, ist deren Art für die Wahl der passenden Substanz ausschlaggebend.
Da diese hauptsächlich Zellen angreifen die sich schneller Teilen ist ein Eingreifen in den Vermehrungs- und Wachstumsstoffwechsel von gesunden Epithelzellen (Haarwurzelzellen usw.) nicht ausschließbar, wodurch es zu erheblichen Nebenwirkungen wie z. B. Verdauungsstörungen oder Haarausfall kommen kann. Die erhöhte Zellteilungsrate sowie eine eingeschränkte Reparaturkapazität bei Tumorzellen macht sie empfindsamer für die Stoffe der Zytostatika, wodurch eine Behandlung erst möglich ist.