Migranten erkranken häufiger an Essstörungen
Das vermutet die
hannoversche Theraputin Kathrin Beyer. Diese Aufstellung basiert auf
eine bundesweite Studie des Robert-Koch-Instituts. Daran nahmen 17641
Kinder und Jugendliche teil. Kinder mit ausländischen Eltern, haben
demnach mehr Probleme im Alltag. Sie sind zwar von Traditionen
geprägt, wollen gleichzeitig aber auch modern leben.
Die Therapeutin erklärt,
dass in Migrantenfamilien andere Rollenmuster herrschen. Junge
Migranten wollen sich aber auch an den westlichen Wervorstellungen
anpassen. Sie sind hin-und hergerissen. Sie würden sich häufig
unter Druck setzen, weil sie mit ihren Altersgenossen mithalten
wollen. Wenn dies nicht funktioniere, fingen sie an zu hungern. Dies
betonte die Therapeutin am Rande der Fachtagung „Essstörungen –
zu dick oder zu dünn“ in Hannover.
Die Vorformen von
Essstörungen sind gestörtes Essverhalten und die krankhafte
Beschäftigung mit Gewicht und Figur. Die Expertin erläuterte, dass
mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendliche in Deutschland im
Alter zwischen 11 und 17 Jahren Symptome einer Essstörung aufweisen.
Erziehungsratschläge sind
nach Angaben der Therapeutin bei einer Essstörung nicht sehr
hilfreich. Vielmehr würden Beratungen von Fachleuten helfen, die die
Ursachen der Essstörung aufgreifen. In einer Ernährungstherapie
kann ein normales Essverhalten wieder erlernt werden.