Lebensumstände der werdenden Mutter haben Einfluss auf Neugeborenes
Beispielsweise könne eine erhöhte Insulin-Konzentration im Körper der Mutter zu einer lebenslang anhaltenden Störung der Stoffwechselregulation des Kindes führen, so die Erklärung der Mediziner im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler zeigten vollkommen neue Präventionsmethoden auf, mit denen der Verbreitung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Schlaganfällen, Bluthochdruck und Herzinfarkten entgegenwirkt werden könnte, wie der Jenaer Geburtsmediziner Ekkehard Schleußner erklärte.
So sehe man nun Möglichkeiten dazu, vorgeburtliche Risikofaktoren im Vorfeld positiv zu beeinflussen. Frauenärzte avancieren somit zu „Weichenstellern für die Gesundheit zukünftiger Generationen“, so Schleußner. Der Begriff der „fetalen Programmierung“ ist erst vor wenigen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. So habe man beispielsweise erst spät erkannt, dass sich auch nichterkannte Schwangerschaftsdiabetes negativ auf das Neugeborene auswirken könne. Hiermit steige beispielsweise das Risiko, dass das Kind im Erwachsenenalter an Diabetes erkranke, so die Erklärung des Mediziners.