Jeder zehnte Arbeitnehmer leidet unter Depressionen
Hohe Kosten durch Ausfall von Arbeitszeit
Briten, Dänen und Deutsche nahmen sich am meisten wegen Depressionen frei. Alles in allem ist bei rund 20 Prozent der Befragten schon einmal eine Depression aufgetreten und diagnostiziert worden. An der Spitze der Depressions-Tabelle unter den Arbeitnehmern steht Großbritannien mit 26 Prozent, am unteren Ende befindet sich Italien mit nur 12 Prozent. Experten vermuten, dass sich die durch Depressionen entstandenen Kosten in der Europäischen Union auf rund 92 Millionen Euro belaufen. Der Großteil der Summe entstand im Untersuchungszeitraum 2010 durch den Ausfall von Arbeitszeit und verminderte Leistungsfähigkeit. Einer von vier Betroffenen in allen Ländern informierte seinen Arbeitgeber nicht zur Erkrankung, heißt es. Jeder dritte Befragte fürchtete um seinen Job.
Fehlende formale Unterstützung
Mehr als 30 Prozent der interviewten Manager klagten über fehlende formale Unterstützung beim Umgang mit betroffenen Mitarbeitern. EDA-Präsident Vincenzo Costigliola erhöfft sich von den Studienergebnissen mehr Bewusstsein für die Problematik. Insbesondere in Großbritannien zeige sich aber Licht am Ende des Tunnels. „Über Depressionen und Angstgefühle wird mehr gesprochen und sie werden auch mehr wahrgenommen. Zudem sind die praktischen Ärzte inzwischen viel aufmerksamer. Und auch die Arbeitgeber kommen zu Institutionen wie Depression Alliance und holen sich Unterstützung. Damit kann eine Depression dann so behandelt werden wie jede andere Krankheit“, so Costigliola.