Lärm ist ungesund und kann krank machen
Nachts seien es immerhin noch 55 Dezibel, berichtet der TÜV Rheinland in einer Pressemeldung. „Schon dieser Geräuschpegel von 55 Dezibel kann bei Menschen zu Konzentrationsstörungen führen“, berichtet Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin beim Technischen Überwachungs-Verein. „In der Nacht werden Geräusche zudem leichter wahrgenommen als bei Tag. Der Körper interpretiert sie als Bedrohung und schüttet Stresshormone aus. Das begünstigt Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und kann zu Schlafstörungen führen“, sagt Roth. Seit den 70er Jahren existieren Verordnungen zum Lärmschutz am Arbeitsplatz für Beschäftigte. Ab einem Beurteilungspegel von 80 Dezibel (A) ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, über Schutzmaßnahmen zu informieren und einen Gehörschutz bereitzustellen. 80 Dezibel (A) sind etwa so laut wie der Verkehr auf einer Autobahn. Zur Pflicht wird der Gehörschutz ab 85 Dezibel (A).
Dauerbelastung schädigt Hörzellen
Hier besteht nämlich bei Dauerbelastung die Gefahr, dass die Hörzellen geschädigt werden. Menschen, die über Jahre Krach und Lärm ausgesetzt waren, leiden oft unter Hörschäden. Die verloren Zellen werden vom Körper nicht erneuert. „Treten nach einem Konzert oder auch nach Heimwerkerarbeiten ungewohnte Ohrgeräusche auf, ist das ein deutliches Warnsignal des Körpers, dass es zu laut war“, so die Medizinerin. Lärm könne sowohl Körper als auch Psyche belasten.