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Private Krankenversicherung – nicht immer die bessere Wahl

Private Krankenversicherungen sind, selbst in ihren
Basistarifen, bei vielen Leistungen wie der Zahnbehandlung, bei
Vorsorgeuntersuchungen, Therapien und Hilfsmitteln großzügiger, als die
gesetzlichen Krankenkassen – diese sind eben gesetzlich eingeschränkt und
dürfen nur das absolut Notwendige bezahlen. Auf Chefarztbehandlung und ein
Zweibettzimmer im Krankenhaus haben gesetzlich Versicherte keinen Anspruch.
Wartezeiten auf Untersuchungstermine und operative Eingriffe sind in der Regel
für einen privat Versicherten kürzer, auch wenn Ärztevertreter das bestreiten.
Als Versicherter der PKV, muss man allerdings überlegen, ob alles was der Arzt
vorschlägt auch sinnvoll ist, oder eher eine gute zusätzliche Einnahmequelle
für eben diesen. Aufmerksamkeit ist auch nötig, was den Abrechnungssatz des
Arztes angeht, denn nicht jeder private Versicherungstarif deckt diesen zu 100%
ab, es werden mehr oder weniger hohe Selbstbeteiligungen fällig. Die
Grundgebühren und die höchste zulässige Gebühr können sich aber leicht um mehr
als hundert Prozent unterscheiden – es lohnt sich zur Veranschaulichung ein
Blick in die Gebührenordnung für Ärzte.

Bei den Kosten gibt es noch mehr zu bedenken: für einen
alleinstehenden Selbstständigen kann der Basistarif
einer privaten Krankenversicherung
günstiger sein, als der freiwillige
Beitrag zu einer gesetzlichen Krankenkasse. Auch ein gut verdienender
Angestellter, der die Beitragsbemessungsgrenze
überschritten hat und in die private Versicherung wechseln kann, kommt auf den
ersten Blick günstiger davon. Aber man darf nicht übersehen, dass in der
gesetzlichen Krankenkasse Ehepartner und Kinder beitragsfrei versichert sind –
in der PKV werden für jedes Familienmitglied Beiträge fällig. Dazu müssen
Leistungen wie Krankentagegeld und Kinderkrankengeld zusätzlich versichert
werden. In der privaten Versicherung steigen die Beiträge mit zunehmendem Alter
erheblich – auch das ist in der gesetzlichen Kasse nicht der Fall. Wer also
eine Familie gründen möchte, oder schon eine hat, sollte überlegen, ob er nicht
mit einer gesetzlichen Krankenkasse plus privaten Versicherungen für
zusätzliche Leistungen besser fährt, denn der Weg aus der PKV zurück in die GKV
ist meistens nicht möglich.