Rauchverbote mindern die Anzahl der Herzinfarkte
Dies berichteten Bremer Forscher auf der 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) in Mannheim. „Nichtraucherschutz lässt die Herzinfarkte so deutlich abnehmen, dass von einem direkten Einfluss auszugehen ist“, sagte DGK-Sprecher Eckart Fleck gegenüber „pressetext“. Anfang 2008 wurde das Nichtraucherschutzgesetz in Bremen in die Tat umgesetzt. Nun wurden die Folgen der neuen Regelung von Mediziner des Bremer Klinikums Links der Weser untersucht. Insgesamt wertete man 2.883 Herzinfarkte der Jahre 2006 bis 2009 im Bremer Herzinfarktregister aus. Hier sind Alter, Geschlecht und der Nikotinkonsum der Menschen aufgeführt. Nach dem Vergleich der Jahre 2008 und 2009 mit den Vorjahren kam man zu dem Schluss, dass nach der Einführung des Gesetzes die Zahl der Herzinfarkte in einem Monat um 14 Prozent abnahm.
Bei aktiven Rauchern ändert sich nichts
„Zumindest teilweise scheint dieser Rückgang durch die Gesetze erklärbar, die Nichtraucher vor dem schädlichen Einfluss des Passivrauchen schützen“, heißt es. Bei den einzelnen Gruppen waren frappierende Unterschiede auszumachen. Bei den aktiven Rauchern war die Rate der Herzinfarkte die gleiche, bei Nichtrauchern betrug das Minus satte 23 Prozent. Zur Verbindung zwischen Nichtraucherschutz und der Verbesserung der Herzgesundheit könne man bislang nur spekulieren: „Das Herz reagiert schneller als die Lunge. Das Nikotin dringt in die Blutbahn, stimuliert dort die Regulation der Gefäßwände und erhöht den Blutdruck. In Folge kommt es an bestimmten Stellen leichter zu Überreaktionen wie etwa Kontraktionen oder Spasmen, die zum akuten Herzinfarkt führen können“, so der Experte.