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Stevia Rebaudiana – gesunde Zuckeralternative

Die Europäer erfuhren bereits im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern, dass die Guarani-Indianer ein Süßkraut benutzen zum Süßen ihres Mate-Tees. Erst 1887 wurde die Stevia erstmals botanisch untersucht und erfasst durch den Wissenschaftler Moises Bertoni, der ursprünglich aus dem Tessin stammend nach Paraguay ausgewandert war. Er verfasste 1899 dann auch die erste Beschreibung der Pflanze. Deutsche Wissenschaftler der Universität Hohenheim erforschen die Stevia rebaudiana seit 1998. Erste Feldversuche finden seit 2002 im Rheinland statt. In Asien ist die Pflanze schon seit den siebziger Jahren bekannt und hat den dortigen Zuckerersatzstoffmarkt bereits erobert. Frankreich hat bislang als einziger europäischer Staat die Stevia-Pflanze als Lebensmittel zugelassen. In der Schweiz hingegen findet das Süßkraut bereits Verwendung in vielen Produkten, wie Schokolade oder gesüßten Getränken.

Das Hauptinteresse der Wissenschaft und des Verbrauchers gilt sicherlich der enormen Süßkraft der Stevia-Pflanze. Ihre Inhaltsstoffe, die Steviaglykoside, haben eine 300 mal höhere Süßkraft als Zucker oder andere Zuckeraustauschstoffe, sind kalorienfrei und selbst für Diabetiker geeignet. Über 100 Wirkstoffe in der Pflanze sind bereits dokumentiert. Die fermentierten Blätter der Stevia haben eine stärkere antioxidative Wirkung als grüner Tee. Außerdem wirken manche Inhaltsstoffe plaquehemmend. Derzeit laufen Studien zur Feststellung antikarzinogener Wirkungen. Andere Studien haben bereits die blutdrucksenkenden, gefäßerweiternden und antimikrobiellen Eigenschaften festgestellt.

Stevia Blätter und deren Auszüge sind geeignet für die Teezubereitung, für Kuchen, Süßspeisen und Gebäck und ist als weißes Pulver wegen der enormen Süßkraft vorsichtig zu dosieren.