Arzneimittel-Report 2010: viele nutzlose Medikamente
Zu diesem Schluss kommt Gerd
Glaeske, Professor am Zentrum für Sozialpolitik der Uni Bremen im
kürzlich vorgestellten Barmer GEK Arzneimittel-Report 2010. Dies
berichtet das Nachrichtenportal pressetext. „Diese Arzneimittel
verstopfen den Markt“, so Glaeske. „Jeder hierfür
ausgegebene Euro fehlt dann an anderer Stelle.“ Der Experte
setzt sich für ein herstellerunabhängiges Prüfverfahren ein. Erst
hiermit sei es möglich, zuverlässige Aussagen über den
Therapieerfolg zu garantieren.
„Die nachträgliche
Kosten-Nutzen-Analyse muss Pflicht werden. Wenn sich langfristig kein
Zusatznutzen feststellen lässt, muss man den Preis auch wieder
absenken und die Kassen überbezahlte Beiträge zurückfordern
können“, so Glaeske. Die Barmer GEK moniert auch Nachholbedarf
im Bereich der Preisregulierung bei neuen Arzneimitteln: besonders
bei Spezialmedikamenten gegen Rheuma, Krebs und Multiple Sklerose
seien die Preise kräftig gewachsen.
Barmer GEK Vize-Vorstand Ulrich
Schlenker äußerte sich besorgt über ein mögliche Überforderung
der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ausdrücklich begrüßt
hingegen wurde ein Entwurf zum Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG).
Dieser besagt, dass nach erfolglosen Verhandlungen die Höhe des
Abgabepreises in anderen europäischen Ländern zu berücksichtigen
ist.