Betrug mit HIV-Medizin: Weitere Ärzte in Verdacht
Insgesamt 10 Wohnungen, ihres Zeichens in Kiel, Berlin und Fulda gelegen, wurden im Rahmen der Ermittlungsarbeiten untersucht. Wie Martin Steltner, Justizsprecher, mitteilte, müsse man nun zahlreiche Ermittlungen einleiten, um dem Geschehenen nachzukommen. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Apotheker Hans Joachim D. sei es weiterhin möglich gewesen, sieben HIV-Patienten zu verhaften. Nach bisherigem Wissensstand handle es sich hierbei jedoch nicht um Komplizen des Apothekers, so die Mitteilung. In der Kudamm-Apotheke des verhafteten Apothekers sei es Junkies bislang möglich gewesen, ihre Rezepte zu verkaufen. Wie dem aktuellen Ermittlungsstand entnommen werden konnte, sollen insgesamt 250 Drogenabhängige diesen sogenannten „Ärzte-Tourismus“ betrieben haben.
Bereits im Jahre 2008 soll die erste Krankenkasse auf den fragwürdigen Apotheker aufmerksam geworden sein. Bis dieser tatsächlich verhaftet wurde, vergingen jedoch zwei Jahre. Bis dato wurden seitens der Justiz, im Hinblick auf die Ermittlungsarbeiten, keinerlei Informationen öffentlich. Darüber hinaus stelle sich die Frage, wer die Ermittlungsarbeiten gestartet hat.