Stiftung Warentest zweifelt an AMNOG
Stiftung Warentest zweifelt jedoch daran, inwiefern dies innerhalb des kurzen Zeitraumes verwirklicht werden könne. So gebe es drei Monate nach der Zulassung außerordentlich selten Studien, welche belegen könnten, inwiefern und welche Nebenwirkungen langfristig betrachtet auftreten können. Als aktuellstes Beispiel sei das Grippemittel Tamiflu zu betrachten: Das Medikament bewirkt bei Weitem nicht so viel, wie im anfänglich nachgesagt wurde. Zudem sei es nicht in der Lage, die Entzündung der Lunge zu verhindern. Dieses Phänomen zeigt sich ebenfalls im Hinblick auf das Typ-2-Diabetes-Medikament Avandia. Hier konnte erst im Laufe mehrerer Jahre nachgewiesen werden, dass das Medikament das Herzinfarktrisiko des Anwenders bedeutsam erhöht.
Stiftung Warentest schlussfolgert, dass sich die hohen Erwartungen an die Wirksamkeit der neu eingeführten Medikamente folglich nicht erfüllen. Ärzten und Apothekern fällt es ebenfalls schwer, den Arzneimittelmarkt zu überblicken und verbindliche sowie verlässliche Empfehlungen auszusprechen. Dies sei zuweilen darauf zurückzuführen, dass ein Großteil der Medikamenten-Informationen aus der Hand der Pharmaindustrie stammt.