Verhütungsspritze für den Mann ohne Erfolg
„Die Studie ist bereits
im März gestoppt worden, weil die Spritze in der jetzigen
Zusammensetzung nicht funktioniert“, zitiert die „Berliner
Morgenpost“ den Leiter der Studie, Professor Michael Zitzmann,
Androloge und Endokrinologe am Centrum für Reproduktionsmedizin der
Universität Münster. „Bei 90 Prozent der Männer hat es
funktioniert, aber zehn Prozent, das ist einfach zu viel“,
erklärt der Mediziner. Gerade bei älteren Vätern gab es
unangenehme Nebenwirkungen und Folgen wie zum Beispiel Depressionen,
Gewichtszunahme oder Akne. In den vorangegangenen nationalen Studien
vor Beginn der WHO-Studie waren noch keine dieser Nebenwirkungen
beobachtet worden. Insgesamt sei damit der Anteil der
Unverträglichkeit einfach zu hoch.
Den Männern wurde die
Antibabyspritze alle acht Wochen verabreicht. Mittels der
Testosteronzufuhr produzierten die Hoden kein körpereigenes
Testosteron mehr und somit wurde auch die Produktion von Samenzellen
eingestellt. „Wir müssen jetzt ganz neu anfangen, das Ergebnis ist
offen“, so Zitzmann. Sowohl die Experten als auch die
Pharmaindustrie sehen wenig Marktchancen für ein Präparat in den
nächsten Jahren.