ADHS belastet Menschen oft das gesamte Leben
Erwachsene sind befangener
Damit ist klar: die Medizin muss sich darauf einstellen, auch für ältere ADHS-Patienten eine angemessene Behandlung bereitzustellen. Dies berichtet das Nachrichtenportal pressetext. „Erwachsene mit ADHS weisen ähnliche Symptome auf wie Kinder, mit dem Unterschied, dass Erstere befangener sind, weil sie wissen, was mit ihnen los ist“, berichtet Thomas Germscheid, Gründer des ADHS-Portals und selbst Betroffener gegenüber pressetext. Viele Erwachsene haben das Bedürfnis ihre Störung zu kompensieren indem sie die Merkmale verstecken – oder es zumindest versuchen.
Sensibel und feinfühlig
„Sie setzen sozusagen eine Maske auf“, sagt Germscheid. Es sei zu beobachten, dass viele nach sechs bis sieben Jahren ihren Job oder Partner wechseln weil das Versteckspiel nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. „Irgendwann kommen die Schwächen durch und man fühlt sich entlarvt.“ Dem Spezialisten zufolge sind Menschen mit ADHS sehr sensibel und äußerst feinfühlig.
Allerdings fehle ihnen ein Filter, der wichtige von weniger wichtigen Information unterscheidet. Deshalb nehmen sie Sachverhalte differenzierter wahr. Bei den Erwachsenen ist die Therapie immer noch schwierig. Mit Amphetaminen kann eine Medikation erfolgen. Die Hyperaktivität könne damit für eine gewisse Zeit in Schach gehalten werden, allerdings könne damit auch die Kreativität verfliegen.