Neurodermitis: seelische Spätfolgen bei Kindern
6000 Kinder wurden im Auftrag der
Bundesregierung untersucht. Auch solche Kinder bei denen die
Hauterkrankung schon nach dem zweiten Lebensjahr verschwand, wurden
teilweise psychisch verhaltensauffällig. Häufig müssen diese
Kinder im Verlauf ihres Lebens auch weitere Einschränkungen ihrer
Gesundheit in Kauf nehmen. Dies ist weniger häufig bei Kindern zu
beobachten, die nicht an Neurodermitis litten. Dr. Arne Menzdorf vom
Allergienetzwerk deutet die Ergebnisse der Studie so, dass viele
Eltern ob der Diagnose selbst stark verunsichert werden. „Solch
eine Diagnose stellt immer ein Problem dar“, weiß der Fachbiologe.
Wichtig sei jedoch, dass die Eltern ihre Sorgen nicht auf das Kind
übertragen, die Krankheit aber auch ernst nehmen, so Dr. Menzdorf
weiter. Das Kind nehme das Verhalten seiner Umgebung an. Eine
positive und unvoreingenommene Einstellung zur Erkrankung helfe im
Umgang mit Neurodermitis. „Wie diese Untersuchung nachgewiesen hat,
ist das Wohlbefinden von Kindern und Eltern sehr wichtig, um
Spätfolgen nach Abklingen der Erkrankung zu vermeiden. Man sollte
dem Kind etwas gönnen, was ihm Spaß macht“, so Dr. Menzdorf. Auch
die sogenannten Neurodermitis-Overalls seien wichtig – allerdings
sollte ein Exemplar gewählt werden, in dem sich das Kind wohlfühlt.