Sucht: Immer mehr Frauen lassen sich therapieren
aufzeigt, dass immer mehr Betroffene den Mut finden, sich ihrer Probleme anzunehmen.
Nach der Auffassung Köhnkes seien dies die Früchte der jahrelangen Aufklärungsarbeit, welche die betroffenen Frauen dazu bewegt, offener mit dem Problem Sucht umzugehen. Der Chefarzt der Rostocker Friedrich-Petersen Klinik weiß, dass auch Frauen dazu neigen können, Suchtverhalten zu entwickeln. Beobachtungen der letzten Jahre zeigen, dass sich die Zahl der suchtkranken Frauen erhöht hat.
Früher habe der Wert lediglich bei 10 Prozent der Patienten gelegen. Heute könne man bereits einen 25 prozentigen Frauenanteil verzeichnen. Der Anstieg dieser Zahlen befinde sich gegenwärtig jedoch in einem Stillstand, was man auf die verstärkte Präventions- und Aufklärungsarbeit in den Medien und Betrieben zurückführt. Diese habe nämlich zu einer Bewusstseinsveränderung geführt und veranschaulicht, dass Sucht eine behandelbare Krankheit sei, vor allem je früher man sie beginnt.
Hauptsächliche neigen Frauen zur Alkoholsucht sowie suchthaftem Konsum von Medikamenten, Suchtmitteln also, die im verborgenen eingenommen werden. Köhnke verweist weiterhin darauf, dass nicht nur die Süchtigen Hilfe bedürfen, sondern auch die Familie und angehörige in die Therapie eingebunden werden sollten. Denn vor allem die Kinder müssen, so der Experte, unter der Suchterkrankung der Eltern leiden.